Jetzt sind wir schon ein bisschen aus dem Häuschen. Ganz ehrlich, denn die belgische Sängerin Charlotte Jacobs kommt zu uns und setzt ihre Welt in Musik um. Ihre Art die Dinge zu sehen oder auch einfach Bewegungen, Geräusche und Orte verschmelzen hier zu elektronischem Sound.
Wenn man beim alten musikalischen Schubladendenken bleiben wollte, müsste man die Singer/Songwriterin Charlotte Jacobs aus Brooklyn eigentlich bei Pop einsortieren.
Im KOHI aber findet ihr Konzert ganz mit Absicht im Rahmen der Jazz-Reihe statt. Und zwar deshalb, weil sich in ihrer Musik einiges davon findet, was derzeit auch interessanten aktuellen Jazz auszeichnet: die Songstrukturen dürfen auch mal ein bisschen komplexer sein. Das Crossovern hat gute musikalische Gründe und geschieht nicht etwa nur, weil man sich bei einem zusätzlichen Szenepublikum anbiedern will. Beim Arrangement und dem Songwriting dürfen auch mal unkonventionelle Wege eingeschlagen werden. Und es gibt viel Raum für musikalische Experimente. In manchen Kritiken wurden diese Affinitäten zum Jazz schon vor einiger Zeit festgestellt. Ganz besonders gilt das aber für Charlotte Jaccobs aktuelle Platte „The shape of wandering“, mit der sie gerade auf Tour ist.