Felix heißt vielleicht anders, aber es gibt ihn wirklich: Er wohnt über der Einraumwohnung von Claire Uff. „Die Arbeiten sind die künstlerische Umsetzung des lautstarken, nächtlichen und abenteuerlichen Sexlebens des Übermieters“, sagt Claire Uff. Denn das ist auch für unbeteiligte Mitmieter im Hinterhaus durchaus eine Herausforderung: „Der hat mit der Peitsche immer auf den Boden geschlagen. Das war krass, das rauszufinden. Zuerst denkt man nämlich, das kommt von draußen, es hört sich an, als würde ein Auto klein geschlagen.“ In der Welt von Claire Uffs Bildern ist Felix zum Kamel mutiert, weil er hörbar durch seine kleine Wohnung trampelt. „Man sagt ja auch Trampeltier zum Dromedar, aber weil ich nur einen Höcker doof finde, wurde ein Kamel draus.“
Die Abenteuer von Felix zeigt Claire Uff auf großformatigen Bildern. Eher kleinformatig ist dagegen ihre Lama-Serie – bemalte T-Shirts und Siebdrucke, die sie auch im KOHI zeigt. „Das Lama ist mein Corona-Tier“, sagt Claire Uff. „Ich wollte keine Menschen mehr malen, weil die alle durchgedreht sind, alle dachten, gerade sie wüssten genau Bescheid.“ Claire Uff ist ein Künstlername, abgeleitet von „ick klär dir uff“. „Zu ,Claire‘ kam ich, weil in den 20er-Jahren viele Künstler ihren Namen verenglischt haben, zum Beispiel Claire (Clara) Waldorf.“