Johnny Dowd fragt: „Is heaven real?“ – Und reist nach Memphis, um es herauszufinden. „Ich wollte nie Songwriter werden“, erinnert sich Sänger und Gitarrist Johnny Dowd. Es ist ein seltsames Geständnis von einem der eindrucksvollsten Wortschöpfer Amerikas. Doch als es im Jahr 1988 um „Untergehen oder Schwimmen“ ging, stürzte er sich ins kalte Wasser. „Ich war in einer Swamp-Blues-Band aus Memphis/Texas“, sagt er, „aber dann gab der Sänger auf – und er war der einzige, der Musiker genug war, um ein Lied von einer Platte zu lernen und es uns zu zeigen.“ Ich konnte nicht herausfinden, wie das geht! Also sagte ich ‚Fuck it‘ und fing an, Songs zu schreiben – nur damit wir spielen konnten.“
Jetzt, da Brightspark Records Dowds 25. Studioalbum und erstes Vinyl in voller Länge veröffentlicht, stellt sich schon die Frage: Is Heaven Real? „Woher soll ich das wissen?“ Zwei Dinge aus dieser Zeit wirken noch heute nach: seine unheimliche Art mit einem eindringlichen Lied und die Stadt Memphis. Die Gruppe, die er bei seinen ersten eigenen Songset leitete, nannte sich „Neon Baptist“, doch Mitte der 90er Jahre schlug Dowd Solopfade ein und veröffentlichte sein Debüt „Wrong Side of Memphis“ selbst. Songs wie „Murder“, „Ft. Worth, Texas“ und „John Deere Yeller“ machten von Anfang an klar, dass der Fels, auf dem er seine Songs aufbaute, ein verlassener Ausläufer des Lebens im tiefsten, dunkelsten und seltsamsten Amerika war. Und sie haben einen Nerv getroffen. Irgendwie verkörperte die Stadt Memphis das – und er wusste, dass er zurück musste. „Ich habe dort von meinem ersten Lebensjahr bis zu meinem dritten oder vierten Lebensjahr gelebt“, sagt Dowd über die legendäre Stadt am Fluss, „und ich habe dort während der Highschool wieder gelebt.“ Die Klänge von Memphis begleiteten ihn ein Leben lang, auch als er in Oklahoma aufwuchs und sich schließlich im Norden des Bundesstaates New York niederließ. Und so kehrte er 2022 in die Bluff City zurück, um sein bisher vielleicht persönlichstes Album aufzunehmen. Und damit sehen wir Johnny Dowd live im KOHI.