Walter Benjamin beschrieb die Langeweile einmal als einen „Traumvogel, der das Ei der Erfahrung ausbrütet.“ Ganz in diesem Sinne verarbeitet auch die Folk-Band Lambs & Wolves auf ihrem zweiten Album „The Devil in the Orchard“ persönliche Transformationen, die aus Momenten des Innehaltens erwachsen. Allerdings brütet bei ihnen kein Traumvogel, sondern der schwankende Widersacher, der dem Album seinen Titel gibt.
Inspiriert vom Werk des Songwriters David Berman und anderen genialen Outsidern des US-Folks, entfalten die zehn Songs des Albums eine einnehmende Atmosphäre; doch die simulierte Harmonie der Arrangements wird in den Lyrics meist durch die sinistre bis abgründige Poesie des Sängers und Texters Julian Tröndle konterkariert. Neben der konsistenten musikalischen Handschrift der Band wird „The Devil in the Orchard“ auch von einer wiederkehrenden Motivik gerahmt. Geister, Wetterphänomene und andere Elemente des nature writings transzendieren hier das persönlich Erfahrene und erschaffen einen allegorischen Kosmos, der auch im Artwork des Berliner Illustrators und Wegbegleiters der Band Eric Tiedt virtuos aufgenommen und weitergesponnen wurde.

Mit ihrem markanten zweistimmigen Gesang, Violine, Bass, geschmeidigem Drum-Teppich und breit gefächertem Keys-Sound hinterlässt die Freiburger Band Catastrophe Waitress ihren ganz eigenen Eindruck. Es lohnt sich, den Witz und die Raffinesse des Quintetts live zu erleben und durch ein reiches Indie-Folk-Pop- Programm beschwingt in den Abend zu starten!
Ihr Debut-Album veröffentlichte die Band unter ihrem Namen im Jahr 2017. Gefolgt von ihrer EP „Silent Talk“, die sich 2022 mit fünf überraschenden Kompositionen, mal massiv, mal sanft mit orchestralen, jazzigen und verspielten Seiten zeigt. Es gibt in jedem Fall viel zu entdecken. 🡪 Website Catastrophe Waitress
Besetzung:
Maggie - Vocals, Guitar
Nicky - Vocals, Violin
Hannah - Bass
Nicolas - Drums
Johannes - Keys